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Steel Ivy « Museum des Wiederstands «
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 Valerie Mauerhofer
 Kategorie: Upcycle and Recycle
 Bachelorarbeit
 (in Zusammenarbeit mit Ambrosia Köb)
 IKA - Institut für Kunst und Architektur
 Akademie der Bildenden Künste Wien
 Steel Ivy / Mauerhofer Valerie, Köb Ambrosia                                                Preisträger































            Detaildarstellung eines möglichen Tragwerk-Konzepts mit Re-Use Stahlbauteilen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Einbindung von
            Sonderformaten geachtet (z.B.: unübliche Blechformate, Trägerprofile ... usw.)

            Projektbeschreibung

            Das Projekt „Steel Ivy“ möchte die Geschichte   die Explosion in einer Momentaufnahme fest. Der Entwurf greift
            des Flakturms am konkreten Gebäude lebendig   Grundidee des zirkulären und nachhaltigen Wirtschaftens mit
            machen. Die Intervention verkörpert eine Art   Stahlkonstruktionselementen auf, indem er darauf ausgelegt ist voll
            „Museum des Wiederstands.“ Konkret umfasst   und ganz aus Re-Use Stahlbauteilen umgesetzt zu werden.
            die Intervention einen Anbau, der sich an der   Das bezieht sich auf Bauteile welche aus bestehenden Bauwerken
            Oberkante des Flakturms positioniert und ein   fachgerecht ausgebaut wurden oder Elemente die vor der
            dazugehöriger, externer Treppenaufstieg.   Verschrottung aussortiert werden, aufbereitet und auf Re-Use-
            Der Entwurf ähnelnd in seiner Formensprache   Plattformen angeboten werden. Re-Use bedeutet, mit dem zu
            einer explodierenden Kapsel und verweist   bauen, was verfügbar ist. Der vorliegende Entwurf definiert ein
            damit auf die historische Explosion hin welche   räumliches Konzept und Anforderungen aber soll in der Umsetzung
            den Flakturm nach dem zweiten Weltkrieg    flexibel bleiben. Der Entwurf nutzt die Gestaltungsmethode
            heimgesucht hat. Die Konstruktion hebt sich   des „Patchworken“ oder „Flicktechnik“. Das erlaubt es auch
            sprichwörtlich vom Bestand ab und hält, mit   Restmaterial einzubinden, die in ihrer Ausführung sonst keine
            seinen vielen abstehenden Fassaden Elementen,   Anwendungsmöglichkeit mehr hätten.

























 horizontaler Schnitt  Wiederverwenden (Re-Use) statt Recycling


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                                               Wiederverwenden

                                                           (Re-Use)
                                                    statt Recycling




                                           Stahlkonstruktionselemente werden oft vorzeitig aus dem Verkehr
                                           gezogen, obwohl sie noch hohe Qualität aufweisen. Die Wiederver-
                                           wendung (Re-Use) von Stahlbauteilen kann die Treibhausgasemis-
                                           sionen erheblich senken.
                                           Durch Wiederverwenden lassen sich 91 % der Treibhaus-
                                            gase vermeiden, die beim Herstellen von neuen Trägern
                                             aus Recyclingstahl entstehen. Die Treibhausgasbilanz
                                            würde erst zugunsten neuer Träger aus Recyclingstahl
                                            kippen, wenn die wiederverwendeten Stahlträger mehr
                                                   als 590 km weit transportiert würden. 1

                                           Durch direkte Wiederverwendung (Re-Use) von Stahlbauteilen,
                                           -tragwerken und -bauwerken kann der Energie- und Arbeitsauf-
                                           wand für Verschrottung, Transporte, Schmelzen und Walzen einge-
                                           spart werden. Dafür werden Bauteile aus bestehenden Bauwerken
                                           fachgerecht ausgebaut und in der Werkstatt für die neue Verwen-
                                           dung vorbereitet. Natürlich muss in diesem Prozess auch sicherge-
                                           stellt werden, dass die Bauteile bei ihrem bisherigen Einsatz keine
                                           unzulässigen Schädigungen (etwa Ermüdung, starke plastische
                                           Verformungen oder andere chemische oder physikalische Schädi-
                                           gungen) erfahren haben. (Eignungsprüfung für Quellmaterial gem.
                                           SIA269/3 und den Anforderungen nach EN 1090) 2,3





















































                                              Wiederverwendbare Teilelemente zu einem neuen tragfähigen
                                                             Bauteil aufbereiten.



























                                               Und ansschließend in ein neues Tragwerksystem einbetten













                                               Literaturverzeichnis:
                                               1  Katharina Köppen: „Bauteile wiederverwenden spart Energie und CO “, Energie-
                                                                                      2
                                               Experten, Zürich, 2023. https://www.energie-experten.ch/de/wohnen/detail/bautei-
                                               le-wiederverwenden-spart-energie-und-co2.html.
                                                Technische Kommission SZS: „Re-Use: Wiederverwendung von Stahlbau-
                                               2
                                                                                         -
                                               le/d/1GZE0MHjkQ6f4j78WbTq7FcYA90AfhCvX/view.
                                               3  Kuhnhenne, M., Pyschny, D., Bartsch, H., & Richter, C. (2022, April). Kreislaufwirt-
                                               schaft. Stahlbau, pp. 236-246.
                                               4 Ruiz Duran, C., Lemaitre, C., & Braune, A. (Januar 2019). Circular Economy – Kreis-
                                               läufe schließen, heißt zukunftsfähig sein. DGNB Report.
                                               United Nations Environment Programme. (2020). Global Status Report for Buildings
                                               5
                                               Buildings and Construction Sector. Nairobi.
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