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Stahlflieger / Pielmeier Jonathan                                                       Anerkennung





                                        Laudatio



                                        Natürlich baut man Flugzeuge aus Stahl und sie
                                        fliegen, obwohl sie Tonnen schwer sind. Papierflieger
                                        sind leicht sie fliegen auch und wenn sie scheitern,
                                        dann nicht aus technischem Versagen, sondern aus
                                        Natur. Dieses Scheitern ist sanft, erlaubt – ja, sogar
                                        schön.

                                        Ein Blatt, zwei Hände, falten, werfen – es ist ein Akt
                                        des Spielens, des Träumens und in seiner Leichtig-
                                        keit liegt die Idee des unbeschwerten Erfindens.
                                        Der Papierflieger ist flüchtig, seine Flugbahn unvor-
                                        hersehbar. Und doch wohnt ihm eine konstruktive
                                        Klarheit inne.


                                        Ein Papierflieger aus Stahl wirkt auf den ersten Blick
                                        wie ein Widerspruch, entpuppt sich dann als stiller
                                        Akt der Umwidmung. Die Transformation eines
                                        ephemeren Objekts in ein dauerhaftes Material
                                        erzeugt Spannung – inhaltlich wie formal.
                                        Der Stahlflieger, gefertigt aus nur 0,5  mm dünnem
                                        Material, ist zugleich fragil und fest. Er sieht leicht
                                        aus, ist aber schwer.

                                        Er erinnert an sein Original – und hebt sich doch
                                        durch Maßstab und Materialität ab.

                                        Die Ambivalenz wird greifbar: Einen Papierflieger
                                        zu formen ist einfach – ihn aus Stahl zu falten,
                                        heißt, sich mit Widerstand, Präzision und Bedeutung
                                        auseinanderzusetzen.

                                        Die Jury würdigt diese Arbeit als poetischen
                                        Kommentar zum Konstruieren aus Stahl, zur
                                        Leichtigkeit des Denkens und zur Schwere der
                                        Materie. Mit dieser Aner  kennung möchte sie das
                                        Vorhaben, einen Flieger aus Stahl zu realisieren,
                                        gerne unterstützen.



                                        Preisgeld 500,– Euro





















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