Steel Student Trophy 08/09

Am 17. April 2009 wurde die Steel Student Trophy vom Österreichischen Stahlbauverband zum zweiten Mal im Architekturzentrum an Studenten verliehen

Aufgabe war es diesmal, auf einem Grundstück in Wien (Rothneusiedl) ein Fußballstadion zu entwerfen, wobei eine Kapazität von 35.000 Zuschauern den notwendigen Mindeststandard für internationale Bewerbe sicherstellen musste.

 

Durch die Integration des Projektes in ein ausgewiesenes Stadtentwicklungsgebietes waren insbesondere die vorhandene Logistik aber teilweise auch eine erweiterte Verkehrsplanung zu berücksichtigen.

Integrative Lösungen, Funktionsmischungen und das Ineinandergreifen von konstruktiven Elementen und Nutzungsbereichen waren gesucht; darüber hinaus sollte dem Werkstoff Stahl und den damit möglichen innovativen Lösungen eine wesentliche Rolle zukommen - mit diesen wirklichen Herausforderungen waren die Teilnehmer am Bewerb  konfrontiert.

 

Auch diesmal war die Kooperation von Studenten der Architektur und des Bauingenieurwesens zwingend erforderlich; die notwendige Tragfähigkeit und die praktische Durchführbarkeit war zu überprüfen und auch zu bestätigen.

 

Erstmals wurden 22(!) Universitäten und Fachhochschulen aus ganz Europa eingeladen, sich aktiv am Wettbewerb zu beteiligen. Schlussendlich haben dann 9 Teams aus insgesamt 4 Universitäten ihre Modelle, Poster, Projektbeschreibungen und Präsentationen fristgerecht der Jury vorgelegt.

 

Zum Sieger wurde am 17. April 2009 im Rahmen einer festlichen Veranstaltung im Wiener Architekturzentrum AzW ein Studententeam der TU Graz gekürt. Das Projekt des Siegerquartetts Markus Fischer, Thomas Grill, Michael Petar und Helmut Schober entspricht bezogen auf städteräumliche Integration und Funktionalität den Ansprüchen eines Stadions des 21. Jahrhunderts und erlaubt eine neue und großzügige Gestaltung der Zugangsebenen in besonderem Maß. (So die Begründung der Jury, deren Vorsitz diesmal durch Frau Architekt Elke Delugan-Meissl wahrgenommen wurde.)

 

Neben der Architektur waren auch Experten für die Raumplanung der Stadt Wien, Management und Betrieb von Großsportstätten, Technische Planung und Stahlbauausführung im hochgradigen Preisgericht vertreten.

 

Maßgeblichen Anteil am gelungenen Studentenpreis haben auch die beiden Sponsoren ArcelorMittal und Peiner-Träger, ohne deren finanzielle Unterstützung dieser Wettbewerb nicht durchführbar gewesen wäre.

 

Innovativer Stahlbau muss besonders in Österreich gefördert werden - ganz besonders in der Ausbildung


Der Präsident des Österreichischen Stahlbauverbandes, Peter Zeman, betonte anlässlich der Preisverleihung die Bedeutung der realitätsnahen Kooperation von Architekt und Bauingenieur und  die daraus möglichen Synergien. Das durchaus anspruchsvolle Projekt eines modernen Stadions hat jedenfalls sehr hohe Anforderungen an die Studenten (und ihr familiäres Umfeld) gestellt. Die eingereichten 9 Projekte zeigen in imponierender Weise die spezifischen Leistungen und das ausgeprägte Engagement für ansprechendes Design und solide Ausführung. Zusätzlich ist festzustellen, dass die eingereichten Arbeiten die Möglichkeiten des einzigartigen Baustoffes Stahl in gelungener Weise vor Augen führen.

 

Einbindung der Stadt Wien und die Arbeit interdisziplinärer Teams der Universitäten

 

Erfreulich und dankenswert ist die intensive Mitwirkung der Professoren und Assistenten, die nicht nur für die Projektauswahl, die Formulierung des umfangreichen Ausschreibungstextes, die grafischen Aufbereitung etc. verantwortlich zeichnen, sondern auch die ganz persönliche fachliche Unterstützung für ihre Studenten, die für Projekte dieser Größenordnung einfach unabdingbar sind.

 

Ausstellung der Projekte

 

Vom 17. bis 23. April 2009 konnten die Arbeiten von jedermann kostenfrei besichtigt werden. Ein gleichzeitig aufliegender Katalog gibt für Interessierte neben einer detaillierten Projektbeschreibung auch die Jurybegründung wieder, die für die eigentliche Preisverleihung als wichtiges Entscheidungskriterium diente.

 

Die Sieger der Steel Student Trophy 2009 des Österreichischen Stahlbauverbandes


1. Platz: Markus Fischer, Thomas Grill, Michael Petar, Helmut Schober (TU Graz)
2. Platz: Hubert Schlögl, Alexander Told (TU Innsbruck)
Anerkennungspreis: Bettina Schnedl, Stefan Marinitsch (TU Wien)
Anerkennungspreis: Johannes Wolfgang König, Inka Fischer (TU Berlin)

 

Die Steel Student Trophy wurde vom Österreichischen Stahlbauverband (ÖSTV) gemeinsam mit den Firmen ArcelorMittal und Peiner Träger veranstaltet. Mit Unterstützung der Magistratsabteilung MA 18 konnte das ausgewiesene Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl als realitätsnahes Standortbeispiel ausgesucht werden. Durch die großzügige Unterstützung der beiden Mitgliedsfirmen konnte insgesamt ein Preisgeld in Höhe von € 9.000,- ausgeschüttet werden.

 

Fotos: http://www.stephanrauch.com/steeltrophy/gallery/